Wahrscheinlich war es einfach zu kalt: Das Interesse am 'Aktionstag Erste Hilfe', der am Samstag deutschlandweit veranstaltet wurde, war in Rommelshausen eher verhalten. 'Die Passanten haben sich vorallem für unsere Einsatzfahrzeug interessiert, an unserem Dummy auf dem Boden die Wiederbelebung übenwollte keiner so recht', sagte Kernens DRK- Bereitschaftsleiter Michael Filippi.

Dabei sind, nach einereuropaweiten Umfrage von DRK und ADAC, viele Menschen zwar theoretisch gut informiert, aber in der Praxishapert es. 'Ich will schon lange mal wieder meine Kenntnisse auffrischen', sagte auch Ernst Haug. Als er 1964 seinen Führerschein machte, war ein Erste-Hilfe-Kurs noch nicht Pflicht. 'Ich habe den damals beider Bundeswehr gemacht', sagte der Senior. Später ermöglichte ihm seine Firma einen dreitägigen Auffrischungskurs, aber inzwischen hat er vieles nicht mehr parat. Ganz anders seine Enkelin Larissa, die beim Jugendrotkreuz mitmacht.

'Ich war ihr bevorzugtes Opfer, als siedie stabile Seitenlage üben musste', sagte Haug lachend. Filippi und seine Helfer haben umfang reiches Info-Material verteilt. So gibt es bei der Ortsgruppe nicht nur Lehrgänge für Kindern, sondern auch Auffrischungskurse für Senioren und für Hilfe am Hund. 'Nach dem Besuch dieser Lehrgänge können Notfallsituationen erkannt und kompetent die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gewährleistet werden', sagte Filippi.

Auch Firmen, die ihre Mitarbeiterschulen wollen, sind beim DRK richtig. 'Wir schneiden die Kurse ganz auf die Belange der Teilnehmer zu', sagte der Bereitschaftsleiter. Am Samstag konnte das Einsatzfahrzeug der DRK-Ortsgruppe besichtigt werden, auch einen Defibrillator gabes zu sehen. Der Dummy blieb ziemlich unberührt. 'Bei der Kälte will sich halt keiner so gern auf den Bodenknien und Reanimation üben', zeigte Filippi Verständnis.

Foto: Fellbacher Zeitung