Waiblinger Kreiszeitung Kernen i. R.
Das DRK Kernen will seinen alten VW-Bus durch eine voll ausgestattete Sanitätsstation ersetzen / Das Budget reicht nicht aus
(schi/rob). 45 000 Euro kostet die voll ausgestattete mobile Sanitätsstation, die das DRK Kernen kaufen will. Bislang sind 8000 bis 9000 Euro an Spenden eingegangen, auch die Gemeinde verspricht einen Zuschuss. Um den Kauf des gebrauchten Mercedes-Sprinter zu stemmen, sammelt die Ortsgruppe jetzt Geld. Denn ihr alter VW-Bus hat ab April ausgedient. 
                    Die knapp 50 aktiven ehrenamtlichen Mitglieder des Kernener Roten Kreuzes  stehen vor einer großen Herausforderung: Neben den vielen Aufgaben, die der  Ortsverein eh aus eigener Kraft bewältigt, muss jetzt der 25 Jahre alte VW-Bus  ersetzt werden. Das Alter sei dem Wagen dank entsprechender Pflege zwar nicht  anzusehen, doch zeitgemäße Einsätze erlaube er nicht mehr, sagt  DRK-Bereitschaftsleiter Michael Filippi. "Wir wollen einen gebrauchten  Krankentransportwagen als mobile Sanitätsstation verwenden", so der Kernener  Bereitschaftschef. Laut Listenpreis werde der geräumige, voll medizinisch  ausgestattete Transporter gut 45 000 Euro kosten. "Wir haben da ein gebrauchtes  Modell im Visier, bis Mitte April sollte es im Einsatz sein."
Fahrzeug für 20 Jahre
Einen Zuschuss über 10 000 Euro hat das Rathaus schon zugesagt. Zwischen 8000  und 9000 Euro seien an Spenden eingegangen. Die Differenz müsste der Ortsverein  tragen. Bei einem jährlichen Haushaltsvolumen von 20 000 Euro ginge das nur,  wenn die Bürgerschaft die Anschaffung der DRK-Ortsgruppe mit weiteren Spenden  unterstützt und der Verein die Rücklage angreift, so Michael Filippi. "Notfalls  werden wir die Ausstattung erst später nach und nach ergänzen", doch das  Engagement für das Sanitätsfahrzeug rechne sich in jedem Fall: Er soll  schließlich wieder mindestens 20 Jahre im Einsatz sein.
Aktuell ist mangels Platz und Ausrüstung die Versorgung eines Patienten im  VW-Fahrzeug nicht möglich. Erste Hilfe auf dem Gehweg, im Zelt oder in einer  Garage muten abenteuerlich an, sind aber der Alltag für das DRK Kernen. Anders  als die landläufige Meinung es will, "werden uns die Autos nicht gestellt", sagt  der Bereitschaftsleiter. Und die Einnahmen sind überschaubar, wie die  Kassenverwalterin Dorothée Hummel-Grieshammer berichtet. Danach komme ein  Großteil der Beiträge der rund 940 Fördermitglieder dem Kreisverband des Roten  Kreuzes zugute. Für Sanitätsdienste bei Veranstaltungen werden pro Stunde und  Helfer sieben Euro berechnet, "inklusive Material", wie Michael Filippi ergänzt.  Lediglich bei Rettungseinsätzen fließt eine Aufwandsentschädigung der  Gemeinde.
Für Einsätze von DRK-Bereitschaftskräften tagsüber gibt es auch bei den  Arbeitgebern keine bezahlte Auszeit. Und doch seien alle Rot-Kreuzler mit  Herzblut bei der Sache, sagt der Bereitschaftsleiter. Beim neuen Einsatzfahrzeug  gehe es auch um bessere Arbeitsbedingungen für sie selbst. "Die Patienten können  im klimatisierten Wagen wetterunabhängig und qualifizierter behandelt werden",  erklärt Dorothée Hummel-Grieshammer. 
Spendenkonto
Weitere Informationen zum geplanten Kauf eines neuen Einsatzfahrzeuges, das  als mobile Sanitätsstation dienen soll, gibt es im Internet unter  www.drk-kernen.de
Das extra eingerichtete Spendenkonto des Ortsvereins für die Anschaffung  lautet: 15 061 917 bei der Kreissparkasse Waiblingen, BLZ 602 500 10.