Fellbacher Zeitung Rommelshausen
Bereits elf Einsätze seit Anfang des Jahres für die flinken Lebensretter des DRK-Ortsvereins Kernen
                    Rommelshausen. In ländlichen Gegenden kann die vorgeschriebene Frist für  Rettungswagen von zehn bis maximal 15 Minuten nicht immer gewahrt werden. Helfer  vor Ort sind oft schneller da. In Kernen waren die flinken Lebensretter seit  Januar schon elfmal im Einsatz.  
Von Eva Herschmann  
Für Hans Heinz, den CDU-Landtagsabgeordneten und Geschäftsführer des  DRK-Landesverbands Württemberg, sind die Helfer vor Ort ein Segen. Sie seien oft  schneller am Einsatzort als der Rettungswagen und überbrückten die Zeit bis zum  Eintreffen des Rettungsdienstes mit qualifizierter Erster Hilfe. Diesen Dienst,  der im Notfall lebensrettend sein kann, leisteten sie freiwillig und ohne Geld  von den Kostenträgern zu bekommen, berichtete Heinz am Montag bei der  Mitgliederversammlung des Ortsvereins Kernen, eines der ersten im Umkreis, die  in das Programm Helfer vor Ort aufgenommen wurden. Im Remstal würden die  Hilfsfristen zwar meist gewahrt, aber dennoch sei es wichtig, Menschen am Ort zu  haben, die helfen, sagte Heinz. "Wir sind derzeit auf der Suche nach Sponsoren,  die es ermöglichen, dass die Helfer vor Ort mit Defibrillatoren ausgestattet  werden." Was die Anschaffung neuer Rettungsfahrzeuge anbetrifft, ist der  DRK-Landesgeschäftsführer nicht ganz so optimistisch: "Ein Rettungswagen samt  Besatzung kostet im Jahr rund eine halbe Million Euro."  
Wie wichtig die Helfer vor Ort sind, zeigt die Bilanz von elf Einsätzen seit  Jahresbeginn. Auch Roland Kazmaier, der Leiter des Polizeipostens Kernen in  Rommelshausen, war beeindruckt vom schnellen und umsichtigen Handeln der  DRK-Sanitäterin, das er als Augenzeuge miterlebt hat: "Es ist eine tolle Sache,  wenn die Hilfe so rasch aus nächster Nähe kommt." Für Michael Filippi, der im  Januar die Leitung der Kernener Rot-Kreuz-Bereitschaft von Dieter Hurlebaus  übernommen hatte, war es nicht nur wegen der erfolgreich gestarteten Helfer vor  Ort ein guter Einstand. Die Bereitschaft ist gut aufgestellt, im Jugendrotkreuz  werden 19 Mädchen und Jungen zwischen 7 und 17 Jahren auf den Einsatz als  Sanitäter vorbereitet, und die Kernener Hunderettungsstaffel hat inzwischen zehn  Teams, bestehend aus einem Hund und einem Hundeführer. Außerdem wurde dem  Ortsverein von der Zertifizierungsstelle des Tüv Süd bescheinigt, dass er für  den Bereich Breitenausbildung ein funktionierendes Qualitätsmanagement  eingeführt habe. Bürgermeister Stefan Altenberger, der auch Vorsitzende des DRK  Ortsvereins ist, fand zu Recht, das Rote Kreuz sei in der Gemeinde ständig  präsent.  
Seit 60 Jahren gehört Erwin Borck zu den aktiven Sanitätern. Bei der  Mitgliederversammlung wurde er für seine "außergewöhnlich lange Mitgliedschaft"  geehrt. Dieter Hurlebaus ist für 35 Jahre Einsatz ausgezeichnet worden. Tobias  Filippi ist seit 15 Jahren im ehrenamtlichen Dienst, Stefan Filippi, Lena  Hufmann und Dominik Hufmann seit zehn Jahren. Für ihr Engagement im  Jugendrotkreuz wurden die Leiterin Ilona Steichele und Michael Filippi geehrt.