Leitstellendisponent verfügt über sämtliche Gerätedaten
DRK-Leitstellenmitarbeiter Thomas Brucklacher kam auf die Idee, sämtliche AED-Geräte im Kreis in einer Karte aufzuzeigen, die in der Rettungsleitstelle hinterlegt ist. Und nicht nur die, sondern auch sämtliche Daten wie Gerätetyp oder Koordinaten. In einer Notsituation kann ein zweiter Leitstellenmitarbeiter schauen, wo der nächste Standort eines solchen Geräts ist, während der andere weiter den Ersthelfer bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung anleitet. „Es sollten 300 bis 500 Meter zum Einsatzort sein“, so Brucklacher. Gleichzeitig ist hinterlegt, wie und wann das Gerät zugänglich ist und welcher Ersthelfer sich in der Nähe aufhält. „Idealerweise stößt ein zweiter Ersthelfer mit dem Gerät als Unterstützung dazu“, so Brucklacher. Dies hat den Vorteil, dass ein trainierter Ersthelfer den anderen unterstützt. Knödler betont, dass die Herz-Lungen-Wiederbelebung nicht unterbrochen werden darf, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist. Der Einsatz eines Frühdefibrillators ergänzt die Sofortmaßnahme.Knödler: „Berglen macht vor, wie ein solches Netz aufgebaut sein kann!“
Voraussetzung ist, dass zum einen ein engmaschiges Netz an Geräten vorhanden ist, zum anderen müssen die AEDs auch im Definetz Rems-Murr registriert sein, damit der Disponent in der Leitstelle einen Ersthelfer hinlotsen kann. „In Berglen sieht man, wie ein solches Netz aufgebaut sein sollte“, sagt Sven Knödler. „Wir halten das für ein sehr wichtiges Thema“, sagt Bürgermeister Maximilian Friedrich und betont, dass sich die Gemeinde für die Wartung und Unterhaltung der Geräte verpflichtet hat. „Vom Rettungsdienst haben wir die Rückmeldung, dass nur wenige Defibrillatoren eingesetzt werden“, so Knödler. „Das führt dazu, dass ein Patient nicht die bestmögliche Hilfe bekommt“, weiß er. Das soll sich mit dem Definetz Rems-Murr, das mit Unterstützung des Landkreises, dem DRK Rems-Murr, der AOK sowie weiteren Firmen entstanden ist, bald ändern.Ersthelfer wird durchs Smartphone gelotst
In einer Notsituation erhält der zweite Ersthelfer eine SMS aufs Smartphone. Ein Link, den er im Browser öffnen kann, lotst ihn samt Frühdefibrillator zu der reanimationspflichtigen Person und dem anderen Ersthelfer, der bereits mit der Herzdruckmassage begonnen hat. Die Bedienung ist so eingerichtet, dass man sie auch in einer Stresssituation ohne weiteres befolgen kann. Gleichzeitig kann das Smartphone von der Leitstelle geortet werden, so dass man ferngeleitet werden kann. Im vergangenen Jahr gab es zwischen 400 und 500 Einsätze mit einer reanimationspflichtigen Person, so Brucklacher, was ihn auf den Plan gebracht hat – bundesweit eine einmalige Sache. Inzwischen ist der Kreisverband Rems-Murr mit benachbarten Landkreisen im Gespräch. Sein Traum wäre, wenn sich seine Idee der schnellen Hilfe weiter verbreiten würde. Die Bilder und das Video zu dem ArtikelDie Bilder und das Video zu dem Artikel