psychosozial-header.jpg Foto: D. Ende / DRK e.V.

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Notfallnachsorge (oder auch Krisenintervention)

Beschreibung Notfallnachsorgedienst (NND)

DRK OV Kernen
Notfallnachsorgekraft betreut eine betroffene Person

Der Ortverein Kernen hat zur Zeit 11 Einsatzkräfte im Notfallnachsorgedienst (NND).

Notfallnachsorge ist eine psychosoziale Akuthilfe, eine Erste Hilfe für die Seele.

Die Notfallnachsorge ist eine kurzfristig einsetzbare, zeitlich begrenzte Begleitung von unverletzt gebliebenen Menschen in akuten Krisensituationen, hervorgerufen durch ein besonders belastendes, traumatisches Erlebnis.

Annette Kautz

Ansprechpartnerin

Frau
Annette Kautz

Tel: 07151 43892
Fax: 07151 8204987 annette.kautz@drk-kernen.de

Einsatzindkiationen

  • Erfolglose Reanimationen (plötzliche Todesfälle)
  • Unfälle mit Schwerverletzten und Todesfällen
  • Suizid
  • Unterstützung beim Überbringen von Todesnachrichten
  • Beistand bei der Verabschiedung von einem Verstorbenen
  • Begleitung zu Identifizierungen
  • Plötzlicher Kindstod
  • Vermisstensuche
  • Brandeinsätze
  • Evakuierungen
  • Akut lebensbedrohliche Erkrankungen
  • Großschadensereignisse
  • Katastrophenfälle
  • Gewalt- und Missbrauchshandlungen
  • Angehörige nach Tötungsdelikten
  • Angehörige und Opfer nach kriminellen Handlungen
  • Stressbewältigung nach belastenden Einsätzen für Einsatzkräfte
  • ...

Aufgaben

Wird ein Mensch überraschend mit einer Situation konfrontiert, die er für sich oder Angehörige als lebensbedrohlich erlebt, die außerhalb seiner normalen Erfahrung liegt und für die er keine Bewältigungsstrategien hat, kann er psychisch traumatisiert werden. In dieser akuten Krisensituation kann eine kompetente menschliche Begleitung und Betreuung bei der Bewältigung des tragischen Ereignisses helfen und etwas Ordnung ins Chaos bringen.      


Die NND-Mitarbeiter  unterstützen die Betroffenen zum Beispiel durch:

  • menschliche Nähe,   „einfach da sein“
  • Zuhören
  • Reden
  • Information
  • Vermittlung z.B. mit Polizei, Feuerwehr…
  • Trösten
  • evtl. gemeinsames Beten
  • Aktivierung des evtl. vorhandenen sozialen Netzes
  • Evtl. Sicherstellung weiterer Betreuung durch Angehörige, Freunde, Seelsorger, Ärzte, Selbsthilfegruppen, soziale Dienste, Frauenhaus,..
  • ---
Die Notfallnachsorge ist jedoch  keine Psychotherapie !

Mitmachen und helfen

Möchten Sie sich beim DRK engagieren? Für Schüler, Studenten und junge Erwachsene gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich beim Roten Kreuz zu engagieren.

Organisation im Rems-Murr-Kreis

DRK OV Kernen
Notfallnachsorgekraft betreut eine betroffene Person


Rund um die Uhr stehen im gesamten Kreisgebiet Notfallnachsorgeteams die Einsatzbereitschaft innerhalb von 30-60 Minuten sicher. Die Notfallnachsorge ist grundsätzlich ehrenamtlich und die Einsätze kostenlos. Die NND-Mitarbeiter/innen stehen natürlich unter Schweigepflicht.

Die Alarmierung erfolgt über die Rettungsleitstelle in Waiblingen auf Anforderung des Rettungsdienstes, der Polizei, der Feuerwehr oder anderer Personen (auch Privatpersonen über die 112 oder 19222).

Normalerweise geht immer ein NND-Mitarbeiter/in zusammen mit einem Notfallseelsorger gemeinsam in den Einsatz. Der diensthabende Notfallseelsorger wird parallel von der Leitstelle alarmiert. Die Zusammenarbeit mit der Notfallseelsorge ist im Rems-Murr-Kreis sehr gut und die zwei Dienste ergänzen sich im Einsatz sinnvoll. Sind mehrere Personen zu betreuen (z. B. bei großen Unfällen,  Großschadensereignisse, Schulen usw), gehen mehrere NND-Mitarbeiter/innen in den Einsatz.

Oftmals ist diese Arbeit sehr berührend, traurig und belastend. Deshalb haben die Helfer auch eine spezifische Ausbildung durchlaufen.

Wir suchen immer neue Mitarbeiter für den NND, die nicht unbedingt volle DRK-Mitarbeiter werden müssen, sondern sich auch nur für den Bereich NND einsetzen können.

Voraussetzungen der NND-Mitarbeiter/innen

  • Objektive Kriterien:
  • Subjektive Kriterien:
    • Klarheit über die Motive
    • Zuverlässigkeit
    • Empathie und Taktgefühl
    • Psychische Stabilität
    • Beständigkeit der Lebensführung
    • Fortbildungsbereitschaft
  • Ausbildung der NND – Mitarbeiter/innen
    • mindestens Erste Hilfe Ausbildung
    • zweiteilige Grundausbildung
    • Hospitation bei Einsätzen
    • Abschlusslehrgang mit Prüfung
    • regelmäßige Fortbildungen über spezielle Themen